Bagger

Olbo-Ruinen: Schutt wird abgetragen

Investor des O-Quartier räumt auf

Die Schuttberge werden beseitigt. Ein Bagger wühlt sich seit vergangener Woche durch die Trümmerberge der Olbo-Ruinen in Ohligs. Die Zukunft des O-Quartier, des zwischen Aachener Straße und Heiligenstock geplanten Einkaufszentrums, steht allerdings immer noch in den Sternen.

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Schutt
Schutt und Ruinen auf dem ehemaligen Olbo-Gelände

Auf etwa einem Drittel des ehemaligen Firmengeländes baut der Solinger Bauträger plan 8 Immobilien + Bauträger GmbH Mehrfamilienhäuser mit 86 Wohneinheiten. In die Neubauten des Olbo-Parks ziehen inzwischen die ersten Bewohner ein. Sie müssen nicht nur mit dem weiter stattfindenden Baubetrieb rund um ihre Häuser leben, sondern bislang auch mit den Ruinen und dem Schutt auf dem unmittelbar angrenzenden Geländes für das O-Quartier. Zumindest wird nun offenbar wenigstens der Schutt beseitigt.

Die Stadt Solingen hatte wegen der Schuttberge bereits ein Ordnungsverfügung gegen den Eigentümer, die Bayreuther Graf von Thun und Hohenstein Veit KG, erlassen. Dagegen wehrte sich der Eigentümer vor dem Verwaltungsgericht. Weiterer Streitpunkt zwischen der Stadt und dem Bayreuther Unternehmen ist seit einiger Zeit der für das Areal geltende Bebauungsplan. Der soll jetzt neu gefasst werden.

Die auf Gewerbebauten spezialisierten Bayern hatten das Gelände nach der Olbo-Pleite 2007 erworben.  Geplant wurde das Einkaufszentrum O-Quartier. 2012 beschloss die Stadt einen entsprechenden Bebauungsplan. Bis heute konnte der Eigentümer aber angeblich nicht genügend Mieter für das Zentrum finden. Die Suche gestalte sich schwierig. 2016 äußerte das gräfliche Unternehmen den Wunsch, ein bis zwei Jahre mehr Zeit zu bekommen.

Wieweit das mit der Schuttbeseitigung gezeigte Entgegenkommen geht, bleibt abzuwarten. Es ist zu befürchten , dass die Ohligser auf ihr ersehntes Einkaufszentrum noch eine geraume Zeit werden warten müssen. Seit 2013, der Schließung des Kaufpark (ehemals Globus) an der Düsseldorfer Straße gibt es in Ohligs keinen Vollsortimenter für den täglichen Bedarf mehr.

Dass ein Unternehmen der Stadt derart auf der Nase herumtanzen kann, wie es die Bayreuther tun, lässt an der Vertragsgestaltung der Stadt und ihren Juristen zweifeln.

Bezirksvertretung Ohligs und Planungsausschuss der Stadt wollen den 2012 für das O-Quartier verabschiedeten Bebauungsplan durch einen neuen ersetzen. Die Einzelhandelsfläche soll von bisher 9600 auf maximal 5000 Quadratmeter verringert werden. Begründung: Man befürchte, dass der Investor ein Fachmarktzentrum errichten könnte, wie es normalerweise nur am Stadtrand zu finden sei. Zudem habe sich die Lage des Einzelhandels in den letzten Jahren verschlechtert.

Kurios: Befürchtungen, der Investor könnte Schadenersatz fordern, begegnen die Stadt und ihre Juristen mit dem Hinweis: Der derzeitige Bebauungsplan sei gar nicht rechtskräftig.