Stöpsel-raus-Feier im September 2017
Große Schwimmer und kleine Wasserratten können am Samstag, 15. Oktober 2017, das letzte Mal im Hallenbad Vogelsang ins kühle Nass steigen. Für diesen Tag ist die „Stöpsel-raus-Feier“ angesagt. Anschließend wird das Wasser abgelassen und das alte Bad abgerissen. Die Chefin der städtischen Solinger Bädergesellschaft, Kirstin Olsen-Buchkremer, unterrichtete den Sportausschuss des Stadtrates von dieser Terminplanung. An derselben Stelle soll für Kindertagesstätten und Freizeitschwimmer ein neues Familienbad errichtet werden. Bis dieses öffnet, müssen die alle ins Sportbad Klingenhalle ausweichen, das normalerweise nur Vereinen und Schulen zur Verfügung steht.
Derzeit läuft die europaweite Ausschreibung für das neun Millionen Euro teure Bauprojekt. Zwei Bieter wollen ihre Angebote abgeben, die dann voraussichtlich Ende Juli 2017 einer Kommission des Sportausschusses vorgestellt werden und beschieden werden sollen. Mitte August soll dann der Auftrag für den Bau erteilt werden. Die Zeit drängt, denn das Bad muss bis Ende 2018 stehen, damit von der Kommunalaufsicht des Landes genehmigte Kredite ausgezahlt werden können. Ein ambitionierter Zeitplan.
Ein sehr enger Zeitplan
Schon jetzt rechnen die Verantwortlichen in der Stadt Solingen aber mit der Möglichkeit, dass dieses Zeitkorsett zu eng sein könnte und dass die Stadt gezwungen sein könnte, um eine Verlängerung der Kreditgenehmigung zu bitten. Wegen ihrer knappen Finanzen ist der Stadt die Aufnahme von Krediten für Neubauprojekte eigentlich untersagt. Für das Hallenbad hat die Kommunalaufsicht eine Ausnahme genehmigt.
Ob die Ausnahmegenhmigung bei Bedarf überhaupt verlängert würde, ist völlig offen und dürfte von der weiteren Haushaltentwicklung der Stadt Solingen abhängen. Ebenso ist unklar, was geschieht bei Verweigerung der Verlängerung. Bleibt die Stadt auf den Kosten sitzen? Bekommt der Bauunternehmer kein Geld? Was die Kommunalaufsicht zu diesem obskuren Zeitplan bewogen hat, bleibt ihr Geheimnis.
25-m-Becken, Lehr- und Kleinkinderbecken
Die Leistungsbeschreibung des neuen Bades sieht vor ein Schwimmbecken 25 Meter mit fünf Bahnen, Wassertiefer 1,35 Meter bis 2,00 Meter, ein Lehrschwimmbecken 12,5 Meter x 8,00 Meter sowie ein Kleinkinderbecken mit einer Wassertiefe von 0,00 Meter bis 0,40 Meter mit Wasserrutsche und Spielgeräten sowie einem Wickelraum. Dazu kommen Nebenräume mit unter anderem Kassen- und Backoffice-Bereich.
Gastronomie im neuen Bad noch unsicher
Optional angeboten werden sollen ein Therapiebecken und ein Gastronomiebereich. Da behindertenfreundliche und barrierefreie Bad soll von einem Generalunternehmer schlüssel- und betriebsfertig erstellt werden. Der Sportausschuss will vor Auftragsvergabe von den beiden konkurrierenden Anbietern errichtete Bäder in Dormagen und Pulheim besichtigen. Die Inbetriebnahme des neuen Bades soll im Dezember 2018 erfolgen.