In Schienenbus und Räucherkugel
Solingen und Remscheid feiern ihre Brücke. 120 Jahre steht der Stahlkoloss hoch über der Wupper und verbindet die beiden bergischen Großstädte. Die Solinger hatten dabei doppelten Anlass zu feiern: Der heutige Hauptbahnhof in Ohligs ging vor 150 Jahren als Bahnhof Ohligs-Wald in Betrieb.
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Highlights an diesem Wochenende für alle Fans alter Eisenbahnen und Busse waren die Fahrten mit dem Schienenbus von Solingen Hauptbahnhof nach Remscheid Hauptbahnhof über die Müngstener Brücke. Bei vielen Fahrgästen wurden Erinnerungen an ihre Jugend wach, als sie den Schienenbus noch als ganz normales Verkehrsmittel erlebt hatten.
Ganz genauso erging es allen Solingern, welche die Gelegenheit nutzten, mal mit dem Obus 59 von 1959 mit dem Orion-Anhänger unterwegs zu sein. Mehrfach fuhr der Oldtimer vom Busbahnhof am Hauptbahnhof aus in Richtung Buswendeschleife Hästen und zurück. Besonderes aufregend war hier natürlich die Fahrt in der „Räucherkugel“, dem Anhänger. Den Namen hat das Vehikel dank der Tatsache, dass früher im Anhänger Rauchen erlaubt war, in der Zugmaschine hingegen nicht.
Solingen und Remscheid positionierten sich beim Brückenfest zusammen mit vier anderen Kommunen in Portugal, Italien und Frankreich, um für ihre Brücken den Status des Welterbes der UNESCO zu gewinnen. Die Müngstener Brücke soll zusammen mit den gleichartigen Bauwerken Ponte Maria Pia und Ponte Dom Luis I. in Portugal, der Ponte San Michele in Italien und dem Garabit-Viadukt in Frankreich als Welterbe anerkannt werden. Ein erster Anlauf der Solinger war vor Jahren fehl geschlagen. Alle diese Brücken gelten als ingenieurtechnische Meisterleistungen des 19. Jahrhunderts.