Mitte Mai 2018 gähnte an der Foche eine tiefe Baugrube. Damals legte Oberbürgermeister Tim Kurzbach in Gummistiefeln den Grundstein für das neue Familienbad der Klingenstadt Solingen. Am Samstag, 23. März 2019, ist der lang ersehnte Moment da. Die Stadt eröffnet das neue Bad an der Foche. Innerhalb eines Jahres hat der von der Stadt beauftragte Generalunternehmer Pellikaan das neue Bad hochgezogen. Das Unternehmen hat viel Erfahrung im Bau von Hallenbädern. Solingen ist nach eigenen Angaben das 400. Bad der niederländischen Firma, deren deutsche Niederlassung in Ratingen sitzt.
Ein Lob für die Stadt Solingen, dass dies trotz ihrer finanziellen Probleme gelungen ist. Anderenfalls hätten alle Solinger, die nicht Mitglied in einem Schwimmverein sind, ins Umland ausweichen müssen. Positiv auch, dass die Stadt der Verlockung widerstanden hat, das x-te teure Spaßbad in der Region zu errichten.
Eingangsbereich wird gepflastert
Noch sieht es im Außenbereich rund um das Bad mit seiner rostroten Fassade aus Corten-Stahl recht wüst aus. Die Container der Bauleute stehen auf dem Parkplatz, Handwerker pflastern den Eingangsbereich des Bades. Baumaschinen rollen übers Gelände. Auch innen wird noch gearbeitet, während das Wasser in den Becken schon eingelassen ist. Die Vogelsangschüler, die ihren Weg von der Bushaltestelle zum Schulzentrum über die Baustelle abkürzen, holen sich schlammige Schuhe.
Der Zaun rund um das Badgelände ist gezogen, der Bauzaun rund herum steht auch noch. Die Terrasse auf der Südseite wartet auf den Sommer und sonnenhungrige Badegäste.
Das Bad bietet ein großes 25-Meter-Schwimmbecken mit fünf Bahnen, ein Lehrschwimbecken und ein Planschbecken mit Rutsche für die kleinsten Wasserratten.
Solingens einziges Familienbad
Mitte 2016 war die Entscheidung gefallen, ein neues Hallenbad zu bauen. Das alte Hallenbad Vogelsang war in die Jahre gekommen, die Technik veraltet. Eine Sanierung des alten Bades wäre zu teuer gewesen. Im Oktober 2017 schloss das alte Bad mit einer Stöpsel-raus-Party, anschließend wurde der Bau abgerissen. Überlegungen, Solingens einziges verbliebenes Familienbad an anderer Stelle zu errichten, wurden verworfen. Rund neun Millionen Euro fließen in den Neubau. Für das Projekt erhielt die klamme Stadt Solingen eine Sondergenehmigung der Bezirksregierung.